Lassen Sie sich vom Namen nicht irren: Alcea rosea gehört eigentlich nicht zur Familie der Rosengewächse. Nichtsdestotrotz hat die Gewöhnliche Stockrose die Herzen der Hobby-Gärtner schon längst gewonnen. Die wuchsfreudige Staude ist inzwischen vom Bauerngarten kaum wegzudenken. Sie machen aber auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse eine gute Figur. Wir erklären, wie Sie die Stockrosen im Kübel vorziehen, pflegen und vermehren können.
Stockrosen im Kübel: Das sollten Sie beim Säen beachten
Der erste Schritt zu einer Blütenpracht im Garten oder auf dem Balkon ist das Säen der Stockrosen. Es gibt keinen festgelegten Zeitpunkt, Sie können die Blumen vom Anfang September bis Anfang März säen. Dabei sollten Sie einiges beachten:
Den richtigen Kübel wählen
Sie können entweder die Samen in den für diesen Zweck vorgesehenen Kübel pflanzen. In diesem Fall wird Ihnen die Mühe zum Umpflanzen im Frühling erspart. Oder Sie können die Samen in kleine Plastiktöpfe mit einem Durchmesser von 10 cm pflanzen und dann nur die vorgekeimten Blumen umtopfen.
Aussaaterde selber machen
Sie können im Gartencenter spezielle Aussaaterde finden, die sich perfekt zum Vorziehen eignet. Bestens eignet sich zum Beispiel das Substrat mit Kokosfasern. Optional können Sie die Anzuchterde auch selber machen. Zu diesem Zweck vermengen Sie Bio-Kompost mit Blumenerde und Sand mit einer Körnung zwischen 4 und 6 mm im Verhältnis 2 zu 1 zu 0,5. Dann legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus und verstreuen Sie die Mischung darauf. Backen Sie die Erde bei 140° Celsius für eine Stunde. Dann können Sie die desinfizierte Aussaaterde zum Vorziehen verwenden. Falls Sie Kokosfaser-Substrat verwenden, fällt das Desinfizieren aus.
Die Blumen aussäen
3. Graben Sie in einem Mindestabstand von 4 cm zwei 2 cm tiefe Löcher aus. Legen Sie die Samen in die Löcher, füllen Sie die Löcher mit Erde und gießen Sie das Substrat ausgiebig. Dann den Topf mit transparenter Verpackungsfolie bedecken und die Enden mit Tesa-Band fixieren. Markieren Sie mit Topfstecker das jeweilige Datum der Aussaat sowie die Sorte (falls Sie mehrere Sorten gleichzeitig pflanzen).
4. Stellen Sie die Töpfe auf eine absonnige Fensterbank und lassen Sie sie für etwa drei Wochen vorkeimen. Die Raumtemperatur sollte in diesem Zeitraum nicht unter 20° Celsius fallen.
So ziehen Sie die blühfreudigen Blumen richtig vor
5. Weiterhin spielt auch die richtige Pflege eine entscheidende Rolle. Sie sollten einmal täglich die Verpackungsfolie entfernen und die Erde lüften. Prüfen Sie regelmäßig, ob die Anzuchterde feucht ist. Lassen Sie sie nie antrocknen. Die Pflanzen benötigen einen frischen bis mäßig feuchten Boden für die Keimung. Gießen Sie sie nur bei Bedarf, um Staunässe zu vermeiden. Am besten eignet sich entkalktes Leitungswasser. Die Blumen brauchen keine Düngegaben in den ersten Wochen. Erst nachdem sie mindestens zwei Blätter bilden, können Sie sie mit Flüssigdünger versorgen.
Die Stockrosen im Kübel: Mitte Mai umtopfen
6. Mitte Mai ist der richtige Zeitpunkt, die Blumen umzutopfen. Stellen Sie sicher, dass der Kübel Löcher hat, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Bei Bedarf können Sie eine Kies- oder Lehmschicht als Drainage anlegen. In dieser Phase benötigen die Jungpflanzen einen humusreichen Boden. Setzen Sie die Jungpflanze etwa 5 cm tief, mittig in den Kübel, damit sie ausreichend Platz für die Wurzelbildung hat. Nach dem Umtopfen richtig ausgiebig gießen.
Die Stockrosen im Kübel draußen stellen
Werden die Stockrosen im Gewächshaus, im Wintergarten oder an der Fensterbank vorgezogen, dann sind sie besonders frostempfindlich und dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie. Sie brauchen dabei ein paar Tagen, bis sie sich an den neuen Standort gewöhnen. Lassen Sie zuerst die Fenster für mehrere Stunden offen. Dann können Sie sie auf den Balkon stellen. Sie benötigen in den ersten Tagen einen Wind- und Regenschutz.
Stockrosen ins Beet pflanzen
Wer die vorgezogenen Stockrosen dann ins Beet pflanzen möchte, sollte als Erstes den richtigen Standort wählen. Dieser liegt in Vollsonne und bietet ausreichend Platz, um einen Mindestabstand von 30 bis 40 cm zwischen den Blumen zu lassen. Im ersten Jahr nach dem Einpflanzen bilden die Stockrosen ihre Wurzel- und Blattwerk aus. Die Blütenbildung erfolgt erst im nächsten Sommer. Ab dem dritten Jahr bilden die Blumen deutlich weniger Blüten – daher werden sie hierzulande als zwei – bis dreijährige Stauden gezogen.
Zum Glück säen sich die Stockrosen selbst aus, das heißt, wenn sie einmal im Beet sind, dann sollten Sie sich keine Sorgen über Vorziehen mehr machen. Im Kübel ist allerdings das Vorziehen notwendig. Alternativ können Sie Jungpflanzen vom Gartencenter kaufen und sich das Vermehren ersparen.
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