Wir loben Sie dafür, dass Sie unter anderem Gurken selber anbauen und auf diese Weise eine gesunde Bio-Ernte anstreben. Und auch wenn es bis zur ersten Ernte noch ein wenig dauern wird, schadet es nichts, sich jetzt schon Gedanken über die kommende Saison zu machen. Sie können nämlich Ihre eigenen Gurkensamen gewinnen, indem Sie zu diesem Zweck die Früchte aus Ihrem Anbau verwenden. Wir erklären Ihnen, wie Sie dabei vorgehen und warum das von Vorteil ist.
Wie erhalten Sie Saatgut aus Ihren geernteten Früchten?
Jede Frucht enthält Erbgut, das sie über die Samen an die neuen Pflanzen und damit auch auf die kommenden Früchte überträgt. Daher macht es natürlich Sinn, qualitativ schlechtere Gurken auszusortieren und stattdessen die Samen der besonders guten zu nehmen. Idealerweise stammen diese also aus Gurkenfrüchten, die groß und gut entwickelt sind. Sollten Sie solche an den Pflanzen bemerkt haben, übereilen Sie die Ernte nicht.
Welche Gurkensorten sind geeignet?
Wählen Sie lediglich sogenannten samenfeste Gurkensorten, wenn Sie die ersten Gurkensamen kaufen, da diese die Fähigkeit haben, ihre Eigenschaften, also die Gene weiterzugeben. Im Handel gibt es zahlreiche hybride Sorten, die dazu nicht in der Lage sind (falls sie überhaupt Samen bilden). Im Laufe der Zeit verändern sie ihre Eigenschaften, weil ihre Genetik instabil ist. Das macht sie nicht nur sehr viel anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall, sondern verändert auch ihren Geschmack, bis sie ungenießbar sind. Dazu gehören im Übrigen auch die meisten Supermarktgurken.
Möchten Sie jedes Jahr aufs Neue Ihre eigenen Gurkensamen gewinnen, empfiehlt es sich außerdem, immer auf ein und dieselbe Sorte zu setzen, statt mehrere im Beet zu kombinieren. Denn auf diese Weise entstehen auf natürliche Weise Hybride mit denselben Eigenschaften wie die gekauften. Gut geeignet sind also solche mit dem Vermerk „samenfest“ auf der Verpackung und dazu gehören unter anderem:
- Apfelgurke
- Armenische Gurke
- Feldgurke ‚Marketmore 76‘
- Russische braune Netzgurke
- Salatgurke
- Schlangengurke ‚Moneta‘
- Schlangengurke ‚Gergana‘
- Tanja
Wann Gurken im Garten ernten, die für Saatgut gedacht sind?
Lassen Sie sie bis zur vollen Reife an der Gurkenpflanze. Diese ist nicht dieselbe wie die Essreife, bei der die Frucht noch knackig grün ist. Die Samenreife erreicht sie, sobald sich die Schale gelb färbt, aber noch hart ist. Zum Verzehr ist sie nun nicht mehr geeignet. Haben Sie die gelbliche Gurke geerntet, muss sie noch ein wenig nachreifen. Legen Sie sie hierfür für 2 bis 3 Wochen an einen trockenen Ort (am besten drinnen), um Fäule zu vermeiden.
Wie Sie die Gurkensamen gewinnen Schritt für Schritt
- Möchten Sie die Gurkensamen gewinnen, schneiden Sie die Schale der Frucht nur leicht und vorsichtig an, anstatt sie komplett durchzuschneiden. So verhindern Sie, dass Sie die Samen verletzen.
- Brechen Sie die beiden Gurkenhälften dann auseinander (wie bei Pfirsichen beispielsweise).
- Mit einem Löffel schaben Sie die Gurkensamen aus.
- Die geleeartige Masse, die sich rund um die Samen befindet, müssen Sie nun entfernen. Diese hat eine keimhemmende Wirkung und ist für Ihre Bedürfnisse überflüssig. Füllen Sie zu diesem Zweck ein Glas mit warmem Wasser, geben Sie die Samen hinein und lassen Sie sie darin für 24 bis 48 Stunden ruhen. Dabei erfolgt ein Gärungsprozess, der die Gallertmasse löst. Wichtig: Sobald sich dieser Keimschutz von den Samen gelöst hat (was unterschiedlich lange dauern kann), beginnt auch der Keimprozess, für den durch das warme Wasser die idealen Voraussetzungen gegeben sind. Überprüfen Sie das Saatgut also regelmäßig, ob sich der Keimschutz bereits gelöst hat, denn beginnt einmal die Keimung, sind die Samen nicht mehr zur Aufbewahrung geeignet.
- Alles, was nach der abgelaufenen Zeit oben schwimmt, kann entsorgt werden.
- Die übrigen Gurkensamen entfernen Sie, spülen Sie durch ein Sieb mit klarem Wasser ab und trocknen Sie zügig mit Hilfe von Küchenpapier und anschließend in der Sonne.
Die richtige Lagerung ist essenziell!
Nun verstauen Sie sie an einem dunklen Ort, der außerdem trocken und kühl ist. Feuchte verhindern Sie unter anderem mit Hilfe des richtigen Behältnisses. Es eignen sich Papiertüten oder Briefumschläge, die Feuchtigkeit aufnehmen können, aber auch Weckgläser mit Deckel, die mit Küchenpapier ausgelegt sind. Solange Sie für ausreichend Trockenheit sorgen, darf das Saatgut sogar im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden. So lässt es sich für lange Zeit lagern (bis zu 10 Jahre).
Gurkensamen selbst gewinnen – Das sind die Vorteile
Sie profitieren von einigen Vorteilen, wenn Sie Ihre eigenen Gurkensamen gewinnen. Zum einen sparen Sie auf diese Weise natürlich Geld und das über Jahre hinweg, denn Sie können in jeder Saison aufs Neue Samen sammeln. Noch besser ist aber, dass Sie so immer genau wissen, dass Ihr Gemüse nicht chemisch behandelt wurde und sichern sich selbst Gurken in Bio-Qualität. Sie selbst haben die Kontrolle über die Mittel, die zur Bekämpfung von Schädlingen oder Krankheiten eingesetzt werden.
Einziger Nachteil ist, dass Sie auf eine Sortenvielfalt im Garten verzichten sollten, wenn Sie Gurken ziehen und aus ihnen Samen erhalten möchten, und stattdessen lieber auf eine einzige setzen sollten. Grund dafür ist, wie bereits erwähnt, dass sich die Eigenschaften der einzelnen Sorten durch die Bestäubung und andere Faktoren vermischen und sich der Geschmack im kommenden Jahr verändern könnte.
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