Suchen Sie nach einfachen und günstigen Möglichkeiten, Ihren eigenen und hausgemachten Bokashi Kompost herzustellen? Befolgen Sie einige leichte Schritte und machen Sie anhand von wiederverwendetem Biomüll aus der Küche einen fermentierten Flüssigdünger japanischer Art!
Warum kann der Bokashi Kompost vorteilhafter als sonstige Düngemittel sein?
Bei der Verwendung von effektiven Mikroorganismen in der Landwirtschaft arbeitet man hauptsächlich im anaeroben Bereich, wobei das resultierende Produkt die internationale Bezeichnung „Bokashi“ erhalten hat. Im Gegensatz zur normalen Kompostierung laufen die Fäulnisprozesse dabei unter dem Einfluss von Sauerstoff, wodurch organische Fermente entstehen. Dank der Fermentation erhält man neue, höhere Nährwerte für seine Pflanzen, die reich an Enzymen, Vitaminen und Aminosäuren sind. Ein gutes Beispiel dafür ist Sauerkraut, bei dem man den Kohl aerob belässt, damit das Gemüse im Wasser und Salz neue Nährwerte unter dem Einfluss von Milchsäurebakterien erhält.
Darüber hinaus kommt es im Bokashi Eimer zur Stickstofffixierung, wodurch die entstandene Energie nicht einfach in die Atmosphäre verloren geht. Auf diese Weise kann man den fermentierten Flüssigdünger wieder in den Boden abgeben und das Pflanzenwachstum begünstigen. Die effektiven Mikroorganismen verändern dementsprechend auch die mikrobielle Umgebung und unterdrücken pathogene Bakterien, was zur Vorbeugung von Pflanzenkrankheiten beiträgt. Somit bekommt man auf eine nachhaltige Art und Weise ein natürlich dekontaminiertes und gesundes organisches Material. Daher erweist sich der Bokashi Kompost als nährstoffreicher und vorteilhafter im Vergleich zu herkömmlichen Produkten. Dies liegt vor allem an der starken Entwicklung anaerober effektiver Bakterien, die zur Ertragssteigerung und zu hochqualitativen Pflanzen beitragen.
Wie lässt sich eine flüssige Substanz als Dünger nach der japanischen Methode herstellen?
Um einen Flüssigdünger herstellen zu können, ist es an erster Stelle wichtig, das verwendete organische Material möglichst kompakt zu halten. Bei dieser Art von Bokashi Kompost handelt es sich um einen nährstoffreichen Saft, der aus Makronährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, sowie aus anderen Mikronährstoffen wie Chlor, Eisen, Zink, Bor und Mangan besteht. Diesen können Sie zur Nährstoffversorgung Ihrer Gewächse oder zur Wiederherstellung der Bodenbeschaffenheit verwenden.
Obwohl Sie Küchenabfälle kompostieren können, lässt sich ein derartiges Düngemittel beispielsweise auch aus Pferdemist herstellen. Der Trick besteht einfach darin, solche organischen Abfälle so gut wie möglich in Komposttee umzuwandeln. Hier ist eine Bokashi Anleitung, nach der Sie schrittweise vorgehen können, um Ihren eigenen Saft herzustellen. Wichtig dabei ist, so wenig Sauerstoff und Sonnenlicht wie möglich eindringen zu lassen. Es ist jedoch auch notwendig, etwa 20 % Luftfeuchtigkeit zu ermöglichen, was einem Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis entspricht, wobei das Optimum bei 20 zu 1 liegt.
Rezept für Bokashi Kompost aus alternativen Mikroorganismen
Es gibt zwar viele Möglichkeiten, Bokashi Kompost durch gekauften mikrobiellen Kulturen, wie zum Beispiel die sogenannten EM-1, herzustellen. Man kann jedoch auch selber Bokashi ohne EM machen, wobei die für die Herstellung erforderlichen effektiven Bakterien fast überall vorhanden sind. Wenn Sie sich für die DIY-Methode entscheiden, müssen Sie jedoch zunächst die benötigten Mikroorganismen anlocken, damit der Bokashi Ferment entsteht. Erst dann können Sie die Kleie zur Kompostierung verwenden. Obwohl dies etwas länger dauert, sind die benötigten Materialien leicht verfügbar und Sie können die gleichen Ergebnisse erzielen. Diese könnten jedoch erheblich variieren, da die Mikroorganismen in der Umgebung von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sind.
Zutaten und Materialien
Damit Sie eine Kleie nach dieser Methoden selber machen können, benötigen Sie Wasser, Melasse, Milch, Reis, Sägemehl oder andere Materialien, die kohlenstoffreich sind, passende Behälter mit Deckel, Käsetücher oder alte T-Shirts, sowie Müllsäcke oder Druckverschlussbeutel.
Herstellungsmethode
- Fangen Sie zuerst Bakterien ein, indem Sie eine Tasse Reis mit Wasser waschen, den Reis abseihen und das Wasser auffangen.
- Lassen Sie die Flüssigkeit dann etwa eine Woche lang ruhen.
- Bereiten Sie danach das Serum für den Bokashi Kompost zu, indem Sie Milch ins Wasser geben und es ca. zwei Wochen gären lassen.
- Erst dann können Sie die Flüssigkeit herstellen, indem Sie mit einem Käsetuch oder alten T-Shirt die Feststoffe aus dem Serum abseihen.
- Vermengen Sie zunächst die Flüssigkeit, indem Sie ein Teil Serum mit einem Teil Melasse und 6 Teilen Wasser mischen.
- Danach können Sie das kohlenstoffreiche Material in der Flüssigkeit tränken, wobei Sie die Überschüsse abtropfen lassen und alles in einem Müllsack oder Druckverschlussbeutel verschließen.
- Lassen Sie dann die Mischung etwa zwei Wochen lang fermentieren.
- Zunächst sollten Sie das Material ausbreiten und es trocknen lassen.
- Die effektiven Bakterien können Sie dann in einem verschlossenen Behälter an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren.
Wie kann man den Flüssigdünger aus dem Bokashi Kompost verwenden?
Um den Saft während der Kompostierung als Flüssigdünger einzusetzen, benötigen Sie entweder einen speziellen Bokashi Eimer mit Abfluss, oder Sie können einen selbstgemachten wöchentlich entleeren. Das organische Material im Behälter sollten Sie in Schichten von 20 bis 25 cm mit durch die hausgemachten Bakterien aktivierten Lösung bewässern. Verdünnen Sie mit 1 bis 2 Liter chlorfreiem Wasser, ohne das Material klatschnass zu machen. Die Formel für einen Kubikmeter organische Stoffe ist 1 Liter bis 10 Liter. Das Hauptziel besteht darin, alle Schichten organischer Materialien zu durchdringen. Je feiner Sie die Materialien für Ihren Bokashi Kompost schneiden, desto schneller verarbeiten ihn die effektiven Mikroorganismen. In der Regel können Sie nach etwa 2 bis 3 Monaten den fertigen Dünger erhalten, wobei die optimale Arbeitstemperatur bei etwa 20 bis 30 °C liegt.
Einsatz von Bokashi im Garten
In der Gärtnerei wendet man Bokashi Kompost in der Nähe des Wurzelsystems an, wie beispielsweise in den Zwischenreihen, um die Wurzeln von Weinreben, Obstbäumen usw. Dies sollte jedoch nicht in direktem Kontakt mit dem Wurzelsystem erfolgen, da der Dünger in den ersten zwei Wochen zu sauer und mit niedrigem pH-Wert ist. Der Säuergehalt gleicht sich aber innerhalb dieser zwei Wochen dem des Bodens an. Darüber hinaus spüren die damit behandelten Pflanzen die Nährkraft und versuchen, dorthin zu gelangen. Auf diese Weise entwickeln Sie ein leistungsfähiges Wurzelsystem, das die Hauptvoraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum und Krankheitsresistenz ist.
Es ist also empfehlenswert, etwas länger zu warten, bis der Flüssigdünger aus dem Bokashi Kompost fertig ist, bevor Sie ihn einsetzen. Wenn der anaerobe Kompost lange genug fermentiert hat, würde er sich auch sehr gut für die Zucht von Regenwürmern zur Wurmkompostierung eignen. Somit können Regenwürmer bei einem hohen pH-Wert in einem Sommer den Komposthaufen in eine Wurmkiste.
Darüber hinaus sollten Sie auf Gartenflächen ohne Bepflanzung und Aussaat den Flüssigdünger aus Bokashi durch einfaches Gießen einbringen und anschließend durch Auflockern mit einer dünnen Schicht Erde bedecken. In der Regel liegt die Norm bei 0,5 bis 1,5 Liter pro Quadratmeter. Sie können das hausgemachte Düngemittel auch beim Anbau in der gleichen Menge verwenden. Versuchen Sie für ein besseres Eindringen von Nährstoffen und effektiven Mikroorganismen in die Bodentiefe den gedüngten Gartenbereich sofort zu bewässern. Wenn Sie ausgewachsene Sträucher oder Bäume damit behandeln, sollten Sie den fermentierten organischen Dünger an 4–6 Stellen im Umkreis in einer Tiefe von 10 bis 15 Zentimeter in der gleichen Menge in die Wurzelzone einbringen und mit einer Schaufel mit Erde bedecken.