Wenn der Lavendel vertrocknet, dann kommen einige einfache Pflege-Maßnahmen zur Hilfe! Es gibt mehrere Gründe, warum die mediterrane Pflanze plötzlich vergilbt und Blätter und Blüten abwirft – und das kann man dagegen tun.
Wenn der Lavendel vertrocknet: Ursachen und Lösungen im Überblick
Er trotzt Dürre und verzeiht Pflege-Fehler: eigentlich ist Lavendel eine anspruchslose Pflanze. Damit sich die mediterrane Pflanze allerdings wohlfühlt, braucht sie:
- einen sonnigen Standort
- nährstoffarmer Boden mit guter Drainage
- unregelmäßge Wassergaben (einmal alle 10 bis 14 Tage)
Das sind wichtige Voraussetzungen, damit sich der Lavendel wohlfühlt und gut gedeiht. Die Staude kann sogar in Regionen mit kaltem Klima gut gedeihen, solange sie im Sommer windgeschützt und sonnig steht. Wenn der Lavendel aber vertrocknet, dann sollte man als erstes prüfen, ob der Standort und die Bodenbeschaffenheit die bestmöglichen Voraussetzungen für schnelles Wachstum. Manchmal sind vertrocknete Blätter und Blüten auf Pflege-Fehler zurückzuführen.
Lavendel zu oft gießen: Die Wassergaben anpassen
Bekommt der Lavendel zwei – bis dreimal in der Woche Wasser, kann sich Staunässe im Wurzelbereich bilden. Besonders schädlich für die Staude ist es, wenn man die Wassergaben am Wetter nicht anpasst. Das bedeutet – es regnet und man gießt trotzdem. Dann kommt eine Hitzewelle – man gießt wie gewohnt. Der ständig feuchte Boden, der nicht richtig antrocknen kann, begünstigt die Wurzelfäule. Die Wurzeln welken und sind nicht mehr in der Lage, das Wasser im Boden aufzunehmen. Kommt dann eine Hitzeperiode, dann verdunstet das Wasser im Boden schnell und die ganze Pflanze vertrocknet.
Wenn der Lavendel gelb-braune Blätter bekommt und seine Blüten abfallen, dann liegt es an der zu hohen Bodenfeuchtigkeit. Lassen Sie den Boden antrocknen, bevor sie die Pflanze gießen.
Werden die Pflanzentriebe braun, hängen sie schlapp oder sehen sie vertrocknet aus, dann haben Sie die Pflanze zu selten während der Hitzeperiode gegossen. Gießen Sie sie langsam und nur von unten alle 4 Tage. Nach zwei Wochen können Sie die Wassergaben reduzieren.
Schlechtes Wetter im Sommer: Drainage verbessern
Selbst wenn Sie den Lavendel richtig gießen, dann kann es trotzdem Staunässe entstehen. Zum Beispiel, wenn es im Sommer schlechtes Wetter herrscht. Starkregen und kräftige Niederschläge können ebenfalls zur Staunässe führen.
Eine mögliche Lösung für Freilandpflanzen ist, Sand in den Boden einzuarbeiten. Gerade lehmiger Boden kann die Feuchtigkeit aufnehmen und dann sehr langsam wieder abgeben. Sie können ihn mit Sand auflockern und die Drainage verbessern.
Kübelpflanzen stellt man am besten regengeschützt. Sie können Tongranulat oder Bimskies auf den Kübelboden legen, diese Naturmaterialien werden die Drainage verbessern.
Zu nährstoffreicher Boden: Als Solist inszenieren
Für Gärtner ist diese Vorliebe des Lavendels eigentlich kontraintuitiv, aber die Pflanze bevorzugt wirklich einen mageren Boden. Allzu oft kommt es vor, dass der Lavendel als Begleitpflanze im Kübel oder Blumenbeet gepflanzt wurden. Wenn man dann die anderen Blumen, Gräsern und Stauden düngen möchte, dann bekommt auch der Lavendel über das Wasser Nährstoffe. Er braucht sie aber nicht und kann schnell „verbrennen“. Gerade Stickstoffdünger können mehr Schäden anrichten als Nutzen bringen.
Die einfachste Lösung ist, den Lavendel als Solist im Kübel zu inszenieren oder irgendwo anders im Garten umzupflanzen.
Zu niedriger Boden pH-Wert: kalken
Manchmal liegt es nicht an den Nährstoffen, sondern am pH-Wert des Bodens. Sauren Boden mit niedrigem pH kann das Wachstum der Pflanze hemmen. Vertrocknete Triebe und Blüten sind die Folge. Um dies zu verhindern, sollte man den pH-Wert auf mindestens 7 erhöhen. Das gelingt am besten, indem man den Boden einmal im Sommer und einmal zum Start der Gartensaison kalkt.
Zu kleiner Kübel: Umtopfen
Ein vielzukleiner Kübel kann ebenfalls die Aufnahme der Nährstoffe erschweren. In den ersten Jahren bietet ein 50 Liter Topf (40 cm hoch und mit 40 cm Durchmesser) die bestmöglichen Voraussetzungen für ein schnelles Wachstum. Man legt auf den Boden Blähton und prüft, ob das Wassere durch die Drainagelöcher abfließen kann. Dann nimmt man Kräutererde und topft die Pflanze um.
Lavendel vertrocknet: Standortwechsel
Wenn der Lavendel von unten nach oben vertrocknet, dann ist dies ein Anzeichen für verschiedene Pflege-Probleme. Allzu oft kann ein Standortwechsel Wunder bewirken. Stellen Sie die Pflanze an einen sonnigen Standort im Garten (wenn es gerade nicht regnet).
Kübelpflanzen, die nach dem Ende der Gartensaison überwintert werden, sollten in den Wintermonaten zusätzlich mit einer speziellen Lampe beleuchtet werden. So stellt man sicher, dass sie ausreichend Sonnenlicht bekommen.
Verholzten Lavendel durch einen Rückschnitt retten
Ist der Lavendel verholzt, dann kann man ihn nur mühsam retten. Die Verjüngung erfolgt in den nächsten Jahre über mehrere pflegende Schnitte. Man geht dabei wie folgt vor:
- Junge Triebe werden im ersten Jahr nicht eingekürzt.
- einjährige Triebe werden eingekürzt – dabei darf man aber nicht ins alte Holz schneiden.
- Verholzte Triebe werden abgeleitet, aber nicht zurückgeschnitten.
Lavendel kann auch im Winter vertrocknen
Wenn der Lavendel nach der Winterruhe nicht erneut austreibt oder sehr langsam austreibt, dann liegt es an einem Pflege-Fehler. Die Pflanze braucht Frostschutz – normalerweise hält eine dicke Schneedecke den Boden warm. Auch eine Mulchschicht kann helfen, den Lavendel im Winter vor Frost zu schützen. Wurde er allerdings falsch überwintert, dann sieht er nächsten Frühling wie vertrocknet aus. Oft ist er eigentlich im Winter verdurstet, da er nicht ausreichend Wasser aus dem harten, tiefgefrorenen Boden aufnehmen kann.
Lavendel vertrocknet: Das Wichtigste zusammengefasst
Bei guter Pflege kann der Lavendel etwa 20 Jahren gedeihen. Wichtige Voraussetzung dafür sind der durchlässige Boden, der sonnige Standort und der pflegende Rückschnitt im Frühjahr und Hochsommer.
Ungünstige Bedingungen können schnell zu vertrockneten Trieben, gelben Blättern und abgefallenen Blütenknospen führen. Zum Glück lässt sich dies mit einigen Tricks vermeiden. Man muss einfach:
- die Wassergaben anpassen
- die Drainage verbessern
- den pH-Wert des Bodens regulieren
- regelmäßig umtopfen
- den Standort nur bei Bedarf wechseln