Sie möchten Ihren Oleander vermehren? Jetzt ist der richtige Zeiptunkt, Stecklinge zu schneiden und zu ziehen. Mit der nächsten Schritt-für-Schritt Anleitung erhalten Sie schnell neue Pflanzen.
Oleander vermehren durch Stecklinge: Die beste Methode mit Geling-Garantie
Mit seinen filigranen, zarten rosa Blüten und dunkelgrünen Blättern ist er ein wahrer Blickfang im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Der Exot hat sich in die Herzen der Hobby-Gärtner hineingeschlichen, die ihn gerne vermehren. Es gibt vier Methoden, wie man den Oleander vermehren kann, als effektivste hat sich die Variante mit Stecklingen erwiesen.
Die anderen Vermehrungsmethoden und ihre Nachteile:
- Generative Pflanzenvermehrung über Samen: Gelingt selten, da es inzwischen viele Hybridsorten gibt. Die Tochterpflanzen unterscheiden sich wesentlich von der Mutterpflanze.
- Vermehrung über Teilung: Im Prinzip ist es möglich, allerdings vertragen junge Oleander eine Teilung sehr schlecht und die Wuchsform der größeren Exemplare lässt es nicht zu.
- Veredelung: man muss bereits gewisse Erfahrung haben, damit diese Methode gut funktioniert. Die richtige Schnitttechnik ist entscheidend für das Endergebniss.
Zum Glück ist die Methode mit Stecklingen ziemlich einfach und erfordert keine Fachkenntnisse. Wir bieten eine einfache Anleitung und erklären Schritt für Schritt, wie Sie neue Pflanzen erhalten.
Im Spätsommer ist der richtige Zeitpunkt zur Vermehrung
Im Spätsommer, wenn die Blütezeit langsam zu Ende kommt, ist der beste Zeitpunkt zur Vermehrung. Die Pflanzen stecken nicht mehr ihre ganze Energie in Blütenbildung und die Schnittwunden werden schneller heilen. Mitte bis Ende August erfolgt sowieso einen pflegenden Schnitt, bei dem man einjährige Triebe abschneiden kann.
Zudem haben die Stecklinge ausreichend Zeit, ihr Wurzelwerk auszubilden und zu Jungpflanzen heranzuwachsen, bevor die Wachstumssaison Anfang September endet und die Pflanze sich langsam auf die Winterruhe vorbereitet.
Die notwendigen Materialien und Zubehör
Sie brauchen folgende Materialien und Zubehör:
1. Für die Stecklinge:
- Anzuchttopf
- Anzuchterde
- Sand für bessere Drainage
- Kompost
- Kiessteine
- Wurzelhormon
- Holzkohlepulver zur Versiegelung der Schnittstelle
- Gartenschere bzw. Astschere
- Gartenhandschuhe
2. Für die Jungpflanzen:
- Pflanztopf für die Jungpflanzen, am besten aus Terracotta
- Anzuchterde
- Sand für bessere Drainage
- Kompost
- Kiessteine
Stecklinge schneiden und ziehen: Anleitung
Die Vermehrung von Oleanderpflanzen über Stecklinge erfolgt in vier einfachen Schritten.
1. Zuerst wird der Anzuchttopf richtig mit Substrat befüllt. Dabei werden eine Drainage-Schicht verlegt und Kompost eingearbeitet.
2. Man schneidet die Stecklinge und desinfiziert die Schnittstellen.
3. Man pflanzt die Stecklinge und wartet ab, bis sie verwurzeln und Blätter bilden.
4. Die Jungpflanzen werden umgetopft.
Die Anzuchterde für Oleander selber machen
Schichten Sie die Anzuchterde, Kiessteine, Kompost und Sand wie folgt:
Die untere Schicht besteht aus Kiessteinen und soll die Drainage verbessern. Darauf legen Sie eine Mittelschicht aus Bio-Kompost und Sand und ganz oben kommt eine Mischung aus Anzuchterde und Quarzsand.
Wenn die Stecklinge Wurzeln bilden, werden diese zuerst Nährstoffe über das Gießwasser von der oberen Schicht aufnehmen. Mit der Zeit werden die Wurzeln auch die mittlere Schicht durchwachsen und dort wertvolle Nährstoffe für die Blattbildung finden. Wenn die Pflanzenwurzeln die Drainage-Schicht erreichen, müssen sie in einen Kübel umgetopft werden.
Die Stecklinge richtig schneiden
Jetzt müssen Sie die Stecklinge schneiden. Am besten eignen sich ein- oder zweijährige Triebe, die keine Blüten haben. Die Stecklinge sollten um die 20 cm lang sein und keine Blütenknospen haben. Schneiden Sie sie direkt unter einem Blattpaar Entfernen sie alle Blätter bis auf die oberen drei und schneiden Sie sie in der Hälfte ab.
Schneiden Sie die Stecklinge oben schräg an und bestreuen Sie sie mit Holzkohlepulver, um die Schnittwunde zu versiegeln und einen Befall durch Pilzsporen, Bakterien und Pilze vorzubeugen. Den unteren Teil der Stecklinge können Sie (auf Wunsch) mit Wurzelhormon bestreuen. Stecken Sie das untere Ende der Stecklinge etwa 2 cm tief in die Erde.
Die richtige Pflege fördert das Wachstum
Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen warmen, sonnigen, wind- und regengeschützten Platz im Garten (bei Temperaturen über 18 Grad Celsius). Ist der August kalt und regnerisch, dann können Sie den Anzuchttopf an eine sonnige Fensterbank stellen. Gießen Sie die Jungpflanzen täglich von unten an, lassen Sie den Boden nie komplett antrocknen. Dann heißt es – abwarten. Beobachten Sie die drei Blätter oben – wenn sie nicht verwelken, vergilben oder abfallen, dann ist alles in Ordnung und Sie müssen nur Geduld haben. Das erste Anzeichen, dass die Jungpflanzen ihr Wurzelwerk ausgebildet haben, sind die neuen Blattknospen. Ab diesem Moment können Sie die Stecklinge seltener gießen und die Pflanzen an einen Platz stellen, wo sie Morgensonne abbekommen können.