Sägespäne, noch als Holzspäne bekannt, finden zahlreiche Anwendungen im Garten. Ob eine Mulchschicht, ein wichtiger Zusatz zum Kompost, bei der Tierhaltung oder als Substrat bei Pilzanzucht – deswegen ist das Naturmaterial so nützlich!
Sägespäne im Garten: Welche eignen sich für Anwendung im Außenbereich?
Vorerst: Sägespäne ist nicht gleich Sägespäne. Alle Sträucher aus der Familie der Eibengewächse sind nicht für den Einsatz im Garten geeignet. Dasselbe gilt für chemisch behandeltes Holz, wie etwa die Europaletten. Zudem empfiehlt es sich, möglichst frische Sägespäne zu verwenden. Holzreste aus Eiche, Ahorn, Fichte, Zedern und Obstbäumen.
Als Bodenverbesserer beim Lehmboden
Holzspäne fördern das Wachstum von nützlichen Pilzen, die den Boden verbessern. Sie bilden eine Symbiose mit Gartenpflanzen (die Beziehung bezeichnet man mit dem Begriff „Mykorrhiza“). Die Pilze fördern die Wasseraufnahme und erhöhen die Nährstoffzufuhr. Die Pflanzen wachsen schneller und tragen mehr Blüten bzw. Früchte.
Holzspäne können aber noch mehr – sie lockern Lehmboden auf und sind eine langfristige Lösung des Problems. Holz zersetzt sehr langsam, daher kann es wirklich auf Dauer den Boden verbessern. Da es allerdings auch länger braucht, um seine Wirkung zu entfalten, muss man Sägespäne mehrmals jährlich in den Boden einarbeiten.
Kompostieren beschleunigen
Selbst erfahrene Hobby-Gärtner begehen Fehler beim Kompostieren. Es ist keine einfache Aufgabe, sondern ein komplizierter Prozess. Zum Glück kann man diesen durch die Zugabe bestimmter Hausmittel beschleunigen. Sägespäne erweisen sich als äußerst nützlich und können unter anderen:
- den Kompostvolumen erhöhen
- Boden belüften
- Kohlenstoff liefern und somit Nährboden für nützliche Mikroorganismen bilden
- langfristig die Pflanzengesundheit verbessern
Alternative zum Streusalz
Rutschige Treppen und vereister Gartenweg stellen Gesundheitsgefahren dar. Die Anwendung von Streusalz auf gepflasterten Bereichen ist streng verboten. Eine umweltfreundliche Alternative bieten die Sägespäne. Sie gelangen nicht ins Unterwasser und sind für die Pflanzen unbedenklich. Die Holzspäne bieten aber einen weiteren Vorteil: Sie hinterlassen keine Spuren auf Laminat und Massivboden zu Hause.
N.B. Wer seine Sägespäne mit einer Kettensäge herstellt, sollte diese draußen nicht verwenden. Die Kettensäge hinterlässt Ölspuren auf dem Holz.
Wurzelgemüse mit Sägemehl länger frisch halten
Wurzelgemüse wie Kartoffeln, Pastinaken und Möhren bleibt länger frisch, wenn man es in Holzspänen lagert. Einfach den Boden einer Holzkiste damit auslegen und dann das Gemüse darauf legen. Mit den Sägespänen bedecken. Sie können weiterhin die Holzkiste schichten, bis sie voll ist. Dann die Kiste kalt und trocken lagern. Gut eignen sich die Garage oder der Keller.
Sägespäne im Garten – So mulcht man richtig
Heidelbeeren, Blaubeeren und Himbeeren bevorzugen einen leicht sauren Boden. Auch Zierpflanzen wie Hortensien, Rhododendron oder Azalee gedeihen am besten in Gartenböden mit pH-Werten unter 6.
Arbeiten Sie etwas Hornspäne in den Gartenboden im Spätherbst oder, noch besser, legen Sie eine 3 cm dicke Mulchschicht aus. Im Frühjahr können Sie die Pflanzen düngen und dann erneut mit Holzspänen vor Frost schützen.
Auch nachdem der Dauerfrost vorbei ist, bietet eine fingerdicke Mulchschicht Schutz vor Fäulnis. Gerade Erdbeeren tragen ihre Früchte auch an den unteren Zweigen. Wenn diese im Kontakt mit feuchtem Boden kommen, beginnen sie zu faulen. Pilze und Bakterien breiten sich aus und die ganze Pflanze kann eingehen. Um dies zu verhindern, können Sie etwa Sägespäne auf dem Boden streuen.