Zunächst einmal: Panik brauchen Sie wirklich nicht bekommen, denn so erschreckend das Ganze auch wirken mag, sind solche Schwärme in der Regel ungefährlich. Es ist sogar ein ganz natürlicher Prozess in der Fortpflanzung von Bienenvölkern. Aber was sollte man tun, wenn man einen Bienenschwarm im Garten hat?
Wie es zu diesem natürlichen Phänomen kommt

Die Bienen aus dem Bienenstock fliegen, wie Sie wissen, eher einzeln und machen sozusagen ihr eigenes Ding. Deshalb wundert sich manch Einer, wenn er Zeuge dieses Schauspiels wird – ist das normal? Allerdings, und es passiert meist zum Ende des Frühlings oder Anfang Sommer!
Was Sie dort beobachten, ist eigentlich das alte Volk eines Bienenstocks. Wenn das Volk im Stock zu groß wird, entscheidet sich die alte Königin, Ihr Nest zu verlassen, wobei ein Teil des Volkes mit ihr mitfliegt. Da sie aber noch keinen neuen Bienenstock haben, brauchen sie einen vorübergehenden Unterschlupf. Das kann ein Baum sein, aber auch ein Vogelhaus und sogar Laternen.
Auch interessant: Während das Volk im Unterschlupf verweilt, machen sich einige Bienen auf die Suche nach einem neuen Nistplatz.
Sind die Bienenschwärme gefährlich?
Nein. Bienen sind auch an sich recht friedlich, solange man sie nicht belästigt. Dieser Schwarm ist noch dazu mit seinem Umzug beschäftigt, hat außerdem auch keinen Bienenstock zu verteidigen. Sie hungern auch nicht, denn sie sind mit einem ausreichenden Vorrat an Honig ausgestattet.
Aber: Bis an den Unterschlupf sollten Sie dennoch nicht unnötig gehen oder, falls es dennoch notwendig ist, vermeiden Sie hektische Bewegungen. Versuchen Sie, den Bienenschwarm im Garten nicht zu stören – er wird nicht lange bleiben.
Was tun bei einem Bienenschwarm im Garten?

Falls Sie der Bienenschwarm im Garten eigentlich nicht stört, brauchen Sie auch nichts zu unternehmen – er zieht nämlich meist nach wenigen Minuten weiter.
Falls aber ein Imker in der Nähe wohnt, kann es sein, dass Sie öfter Besuch von Bienenschwärmen bekommen – und das kann vielleicht lästig werden. Sie können Ihren Garten weniger attraktiv für die Bienen machen. Das können Sie tun:
- Verschließen Sie Hohlräume: Baumhöhlen, alte Geräteschuppen, Nistkästen für Vögel und alles, was dunkel und geschützt ist, ist ein willkommener Ort für die ziehenden Bienen.
- Bleiben Sie insektenfreundlich: Nehmen Sie den Insekten nicht die Futterstellen. Versorgen Sie sie weiterhin mit blühenden Pflanzen, denn ein bienenfreundlicher Garten ist für die Erhaltung der Artenvielfalt sehr wertvoll.
- Kontaktieren Sie die Imker in Ihrer Nähe: Sie werden dankbar darüber sein, von einem Schwarm zu erfahren, denn das hilft ihnen, sie einzufangen.
So machen Sie auch Ihren Balkon bienenfreundlich.
Sollte man einen Schwarm einfangen?

Es wäre definitiv von Vorteil, denn damit schützen Sie die Bienen selbst. Jedoch sollten Sie die Eigeninitiative unterlassen – denn das ist gefährlich und Sache eines Profis.
Stattdessen kontaktieren Sie einen Imker – am besten einen in Ihrer Nähe, denn es könnte sich im Idealfall um eines seiner Völker handeln, die er dadurch kontrolliert weiterführen kann. Aber auch, wenn es nicht der ursprüngliche Imker ist, ist es für die Bienen die bessere Variante.
Sie haben bereits einen Bienenschwarm eingefangen – was nun?

Sie wussten es nicht besser und haben bereits einen Schwarm eingefangen? Oder vielleicht ist es auch ungewollt passiert? Dann sollten Sie nun richtig handeln:
- Überprüfen Sie, ob die Königin dabei ist! Ohne sie bleiben die Bienen nicht, denn sie brauchen sie.
Sie erkennen, dass die Bienenkönigin dabei ist, daran, dass die Bienchen sich ruhig verhalten und am Eingang des Behälters mit ihren Flügeln fächeln. Damit strömen sie ein duftendes Pheromon zur Orientierung aus. - Stellen Sie den Behälter mit den Bienen unbedingt sofort an einen ruhigen, schattigen und möglichst kühlen Ort.
- Vermeiden Sie unbedingt einen sonnigen Platz!
- Der Behälter sollte in jedem Fall luftdurchlässig sein, sonst ersticken die Bienen. Sie könnten einen Deckel beispielsweise durch ein Fliegengitter ersetzen.
- Kontaktieren Sie so schnell wie möglich (nicht später als 24 Stunden) einen Imker, einen lokalen Imkerverein oder das sogenannte Schwarmtelefon.
- Keinesfalls sollten Sie versuchen, den Bienenschwarm selbst zu behalten. Das ist unangemeldet nicht nur ein Verstoß gegen das Gesetz, sondern gefährdet auch die betroffenen Bienen.
Wussten Sie, dass Sie die Bienen als Gartengäste mit Wasser versorgen können (und sollten)? Hier erfahren Sie, was Sie dabei beachten sollten.
Titelbild: Thomas Soellner/ Shutterstock