Spinnen gehören zu den Nützlingen im Garten. Aber auch auf dem Balkon oder in der Wohnung können sie Mücken, Fliegen und sonstige Ungeziefer fangen und die Population gering halten. Für ca. 5 % der Bevölkerung, die an Arachnophobie leiden, sind Spinnen aber alles andere als willkommene Gäste. Und manchmal möchte man einfach die Anzahl der Spinnennetze zu Hause reduzieren. Ein „Wundermittel“ sollte dabei helfen, die Arachniden zu vertreiben. Aber hält Lavendel wirklich, was er verspricht? Wir nehmen die Frage unter die Lupe!
Lavendel gegen Spinnen: Wirksames Wundermittel oder nur Mythos?

Es herrscht die weitverbreitete Meinung, dass Lavendel Spinnen vertreibt. Der Duft der Pflanze soll die Spinnentiere fernhalten – das glaubte man schon im Mittelalter und nutzte sie als natürliches Abwehrmittel. Auch heutzutage gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte zu seiner abschreckenden Wirkung. Wissenschaftlich ist diese Behauptung allerdings nicht eindeutig belegt worden. Es fehlen verlässliche Studien über seine Wirkung auf Spinnen und sie reagieren anders auf Düfte als Insekten. Trotzdem gibt es Argumente für die Verwendung von Lavendelöl gegen Spinnen:
Spinnen reagieren empfindlich auf intensiven Düften
Viele Gliederfüßer, darunter auch Spinnen, reagieren empfindlich auf Duftöle. Der Lavendelöl enthält Linalool und Linalylacetat – zwei flüchtige Substanzen, die ein sehr intensives Aroma verstreuen. Spinnen nehmen Gerüche und chemische Reize über haarähnliche Sensillen mit Poren an ihren Beinen auf. Es wird daher vermutet, dass der starke Duft der Lavendelpflanze für sie schlicht unangenehm und verwirrend sein könnte.
Indirekte Wirkung: Weniger Insekten = Weniger Spinnen
Es stimmt, dass es sehr wenig Studien bezüglich der Wirkung des Lavendelöls auf Spinnen gibt. Aber es gibt zahlreiche Studien, dass das ätherische Öl Mücken, Motten und Fliegen wirksam vertreibt. Diese Insekten sind die Hauptnahrungsquelle der Spinnen auf dem Balkon, im Haus oder in der Wohnung. Weniger Insekten machen das eigene Zuhause unattraktiv für Spinnen – die häufig dann weiterziehen, um leichter Nahrung zu finden.
Tradition und Erfahrungsberichte

Zwar sind Erfahrungsberichte nicht wissenschaftlich belegt worden, man kann sie aber nicht komplett ignorieren. Auch wenn es sich meistens um anekdotische Hinweise handelt, basieren sie häufig auf Beobachtungen und jahrelange Anwendungen.
Fazit
Obwohl es keine festen wissenschaftlichen Hinweise über seine Wirksamkeit vorliegen, kann sich die Verwendung vom Lavendel als natürliches Repellent gegen Spinnen lohnen. Wir empfehlen allerdings, die Pflanze mit den nächsten zwei Biomitteln gegen Spinnen zu kombinieren.
2 Pflanzen gegen Spinnen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist
Im Rahmen einer Studie vom Jahr 2017 wurde die Wirksamkeit von zwei anderen Abwehrmitteln pflanzlicher Herkunft nachgewiesen. In einem Zwei-Wege-Wahlversuch wurden die Reaktionen von Weibchen der Spinnenarten Latrodectur geometricus, Araneus diadematus und Steatoda grossa untersucht. Pfefferminze und Kastanien hatten eine starke abschreckende Wirkung auf die ersten zwei Arten. Bei der dritten Art wurde eine deutliche Abneigung gegenüber Kastanien festgestellt.
Lavendel und Pfefferminze gegen Spinnen auf dem Balkon

Lavendel und Pfefferminze sind eine unschlagbare Kombination für den heimischen Balkon. Pflanzen Sie sie in Balkonkasten und in Hängekörbe, um Spinnen und andere Insekten zu vertreiben. Stellen Sie in jede Balkonecke und auf den Tisch einen kleinen Topf mit Pfefferminze und Lavendel, um die Spinnentiere zu vertreiben.
Lavendel und Kastanien gegen Spinnen in der Wohnung
Frisch gepflückte Kastanien verströmen einen Monat lang ihren Duft, der Motten und Spinnen fernhält. Trocknen Sie Lavendel und hängen Sie ihn zusammen mit Kastanien in Ecken auf, stellen Sie ihn auf den Tisch und um das Bett und das Sofa. So stellen Sie sicher, dass Spinnen einen Bogen um alle Bereiche machen, wo Sie sich gerne aufhalten.
Zur Studie über die Wirksamkeit von Abwehrmitteln mit pflanzlicher Herkunft, die von den Toronto Biological Science Universität und Vancouver Simon Fräser Universität durchgeführt wurde.